Augenerkrankungen
Nutzen Sie die Möglichkeit der Vorbeugung! Auch wenn die Sehkraft noch vollständig erhalten ist und auch keine Schmerzen am Auge vorhanden sind, werden einige Augenerkrankungen subjektiv nicht wahrgenommen. Der Krankheitsprozess, beispielsweise beim grünen Star (Glaukom), kann schleichend und ohne Schmerzen ablaufen. Bleibt der grüne Star unbehandelt, dann kann dies zur Erblindung führen. Bei einer rechtzeitigen Diagnose kann aber mit den heutigen Medikamenten eine optimierte Therapie durchgeführt werden.
Ab dem 40. Lebensjahr ist ein Besuch beim Augenarzt empfehlenswert. Der Augenarzt kann nach dem Befund dann entscheiden, welcher Nachkontrollmodus zukünftig notwendig ist. Bei einem gesunden Befund sollte alle drei Jahre ein Augenarztbesuch eingeplant werden.
Grüner Star (Glaukom)
Beim akuten Winkelblockglaukom (Glaukomanfall) kommt es zu einem akuten, meist einseitigen massiven Anstieg des Augeninnendrucks. Je nach Glaukomtyp variieren die Beschwerden, alle Glaukome führen jedoch zu Gesichtsfeldausfällen bis zur Erblindung.
Therapie
- medikamentöse Therapie (z.B. Betablocker in Form von Augentropfen)
- eine Laser- Trapekuloplastik (dabei wird mittels Laserschüssen ins Trabekelwerk der Abfluss des Kammerwassers verbessert)
- oder eine Laser- Iridotomie (mit dem Laser wird ein Loch in der peripheren Iris erzeugt, durch welches das Kammerwasser abfliessen kann).
Was Sie selbst tun können:
Da man häufig nicht über Beschwerden klagt, die Gesichtsfeldausfälle allmählich entstehen und dies erst bemerkt wird, wenn das zentrale Sehen betroffen ist, empfiehlt es sich ab dem 40. Lebensjahr regelmässig den Augeninnendruck überprüfen zu lassen.
Grauer Star (Katarakt)
Unabhängig von der Ursache der schmerzlosen Augenlinsentrübung kommt es zu charakteristischen Sehstörungen: Unschärfe, verzerrtes Sehen, Lichtempfindlichkeit und die Intensität der Farben wird schlechter wahrgenommen.
Eine medikamentöse Therapie des grauen Stars gibt es nicht, die getrübte Augenlinse muss entfernt werden (Kataraktoperation).
Netzhautablösung (Ablatio retinae, Amotio retinae)
Symptome können sich über mehrere Tage entwickeln, meist werden Lichtblitze, ein „Russregen“ (oder auch „Schwebeteilchen-Schauer“) und periphere Gesichtsfelddefekte in Form von Schatten beobachtet. Auch ein „Vorhang“, der sich von oben über das Auge senkt und Sehstörungen werden beschrieben.
Netzhautrisse, die noch nicht zu einer Netzhautablösung geführt haben, werden mittels eines Lasers verschweisst. Bei einer Netzhautablösung werden Netzhaut und retinales Pigmentepithel durch das Aufnähen einer Silikonplombe wieder zusammengebracht.
Bei den oben genannten Symptomen sollten Sie sofort einen Augenarzt in einer Augenklinik aufsuchen!
Verletzungen
Auch durch UV-Strahlen kann ein Trauma am Auge entstehen (z.B. Schweissarbeiten, Hochgebirge), die man mit Augensalben und Schmerzmittel therapiert.
Traumas nach Verbrennungen und Verätzungen können ja nach Grad der Verletzung am Auge massive Schädigungen verursachen. Wichtig ist hier, dass man das verletzte Auge sofort ausgiebig (Wasser, Kochsalzlösung, Pufferlösung) ausspült. Danach folgt eine Therapie mit Augentropfen und Steroiden.
Risswunden der Augenlider durch Windschutzscheiben- oder Hundebissverletzungen sind leider nicht selten, heilen aber in der Regel gut. Werden die Lidränder und die Tränenkanälchen verletzt, so müssen diese sorgfältig rekonstruiert werden, weil ansonsten funktionelle Einbussen und Schäden am Auge entstehen können.
Keratoconus
Zunächst lässt sich diese Fehlsichtigkeit mit Brille, später dann vor allem mit formstabilen Kontaktlinsen korrigieren. Die Anpassung solcher Speziallinsen ist schwierig und aufwendig. Die Oberfläche der Hornhaut (Topographie) wird genau ausgemessen, damit eine optimale Passform der Kontaktlinse gefunden werden kann. In 20- 30% der Fälle kann eine Hornhauttransplantation notwendig werden, dies ist aber nur bei stark eingetrübten Hornhäuten, bei Intoleranz von Kontaktlinsen oder Narbenbildung erforderlich.
Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)
Die Pigmentepithelzellen gehen zugrunde und es entstehen Lücken in der Membran (trockene Makuladegeneration).
Die trockene AMD ist mit einem Anteil von 90% die weit häufigste Form. Die beschriebenen Symptome haben einen langsamen Verlauf (kann über Monate oder sogar Jahre gehen), meist sind beide Augen in unterschiedlichen Stadien betroffen und immer ist ein grauer Schatten beobachtbar, welcher immer dort auftaucht, wo man hinschaut. Bei den genannten Symptomen sollten Sie sofort einen Augenarzt in einer Augenklinik aufsuchen.
Bei der feuchten AMD kommt es neben der geschädigten Membran noch zu einem Zusammenbruch der äusseren „Schranke“ und die Blutgefässe der Aderhaut verändern sich. Es kommt zu einer schnelleren Sehverschlechterung, die Sehschärfe nimmt stark ab und die fixierten Objekte sind plötzlich verzerrt.
Bindehautentzündung
Eine Bindehautentzündung kann verschiedene Ursachen haben. Meistens sind eingedrungene Fremdkörper, Überanstrengung der Augen, trockene Augen, starke Sonnenbestrahlung, Wind, Rauch, giftige Dämpfe, Chemikalien oder Infektionen durch Krankheitskeime verantwortlich. Auch Allergien können Bindehautentzündungen auslösen, vor allem beim Heuschnupfen.
Die infektiöse Bindehautentzündung kann, wenn keine frühzeitige Behandlung erfolgt, das Auge schädigen. Bei der allergischen Konjunktivitis kommt es zu keinen ernsthaften Komplikationen.
Wann zum Arzt?
- bei Fieber oder einer Verschlechterung des Allgemeinbefindens
- bei Sehstörungen
- starke Schmerzen
- eitrige Absonderungen
- Selbstbehandlung erbringt innerhalb kurzer Zeit keine Verbesserung
Was Sie selbst tun können:
Eine Sonnenbrille schützt das Auge nicht nur vor den schädlichen UV- Strahlen, sondern auch vor Wind und Staub. Kurzfristig kann man reizlindernde Augentropfen verwenden (höchstens 3 Tage). Die Augen nicht mit Kamille oder ähnlichen Hausmittelchen reinigen. Pflanzliche Stoffe reizen die empfindliche Bindehaut zusätzlich und können allergische Reaktionen auslösen.